Oktober 11, 2022
Export

Indonesien schränkt Import von Medizintechnik ein

Bis auf Weiteres dürfen 13.600 Medizintechnikprodukte nicht mehr nach Indonesien importiert werden. Sie werden vom zentralen Einkaufs Katalog der staatlichen Krankenhäuser ausgeschlossen, solange inländische Produzenten liefern können.

Bereits im Juli 2021 hatte die Regierung rund 5.500 medizintechnische Importgeräte aus dem sogenannten E-Katalog genommen. Das Ziel der Maßnahmen ist es, die Produktion im Inland zu stärken und damit Arbeitsplätze, Wertschöpfung und einen Know-how-Transfer zu schaffen. Indonesiens Präsident Joko Widodo setzt dabei die staatlichen Krankenhäuser unter Druck. Er will ihnen Mittel entziehen und die für die Beschaffung verantwortlichen Personen entlassen, wenn sie nicht Produkte mit möglichst hohem regionalem Wertschöpfungsanteil einkaufen.

Mit den Restriktionen im E-Katalog will er außerdem ausländische Medizintechnikunternehmen zu einer Lokalisierung der Produktion bewegen. Vor allem Unternehmen aus China, Südkorea oder Indien dürften darauf eingehen, schätzen Branchenkenner. Westliche Unternehmen würden diesen Schritt aufgrund der aktuellen Rechtsunsicherheit kaum wagen.

Im Jahr 2020 hatte es in Indonesien Branchenimporte von knapp 1,2 Milliarden Euro gegeben – und auch Rekordlieferungen aus Deutschland. Im ersten Halbjahr 2022 sank der Medizintechnik-Import auf 472 Millionen Euro.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz / CC BY-ND 3.0 DE