März 10, 2022
Ukraine-Krise
Ukraine-Krise: Informationen für Medizintechnik-Unternehmen
Sind Medizintechnik-Unternehmen von den Sanktionen gegen Russland betroffen? Was müssen Arbeitgeber wissen? Was können Unternehmen tun, um zu helfen? Eine Übersicht.
Bild: Pixabay
Seit dem Beginn der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine und der Anerkennung der nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebiete der Regionen Donezk und Luhansk durch Russland hat die EU mit drei Sanktionspaketen reagiert. Unter anderem wurden sieben russische Banken vom SWIFT-System ausgeschlossen. Auch gegen Belarus wurden restriktive Maßnahmen verhängt. Weiterführende und ständig aktualisierte Informationen zu den wirtschaftlichen Sanktionen im Einzelnen finden Sie auf der Webseite des Europäischen Rats.
Die Ausfuhr von Gütern und Technologien für medizinische oder pharmazeutische Zwecke ist von den EU-Sanktionen weitestgehend nicht betroffen. Solche Güter können jedoch einer Ausfuhrgenehmigung unterliegen. Informationen hierzu finden Sie in der VERORDNUNG (EU) 2022/263 DES RATES vom 23. February 2022 über restriktive Maßnahmen als Reaktion auf die Anerkennung der nicht von der Regierung kontrollierten Gebiete der ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk und die Entsendung russischer Streitkräfte in diese Gebiete und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Weitere Ansprechpartner für in der Ukraine und Russland ansässige Unternehmen sind die Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer und die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer.
Unter dem Hashtag #HRforUkraine und der zugehörigen Webseite werden Informationen und Ressourcen gesammelt, die Personalverantwortlichen dabei helfen können, Mitarbeitern, die sich noch im Krisengebiet befinden, zu unterstützen. Auch eine Unterseite zur Unterstützung von Mitarbeitern in Belarus und Russland wurde mittlerweile angelegt.
Desweiteren hat die Europäische Kommission beschlossen, aus Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, die Zusammenarbeit mit russischen Einrichtungen im Bereich Forschung, Wissenschaft und Innovation auszusetzen. Das betrifft unter anderem das Programm „Horizont Europa“, das wichtigste EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation mit einem Budget in Höhe von 95,5 Mrd. EUR.
Auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) setzt mit sofortiger Wirkung alle von ihr geförderten Forschungsprojekte zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland und Russland aus.
Um die Versorgung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten im Land so gut es geht aufrechtzuhalten, arbeiten die Verbände BAH, BPI, BVMed, PHAGRO, Pro Generika, SPECTARIS und vfa eng mit dem Deutschen Medikamenten-Hilfswerk action medeor e.V. (action medeor) zusammen. Neben logistischer Hilfestellung rufen alle Verbände ihre Mitgliedsunternehmen auf, Arzneimittel, Medizinprodukte und -technik sowie finanzielle Mittel an die Hilfsorganisation zu spenden. Die Hilfsorganisation ist auf die Lieferung medizinischer Güter in Katastrophengebiete spezialisiert und verfügt über zuverlässige Partner in der Ukraine. Detailierte Informationen zur Spendenkampagne finden Sie auf der Webseite von action medeor.