Juni 17, 2021
Export Vereinigte Emirate Arabien

Hochinnovative Technologien aus Deutschland in den VAE gefragt

Das Marktvolumen für die Medizintechnik in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wird für 2019 auf umgerechnet knapp 415 Millionen Euro geschätzt. Experten zufolge sollen die Einfuhren 2020 aufgrund der Coronakrise leicht angestiegen sein.

Bild: Pixabay

Mittel bis langfristig gesehen beabsichtigt die Golfmonarchie sich als eines der bedeutendsten „Health Hubs“ weltweit zu etablieren. Bereits jetzt bietet das umfassende staatlich finanzierte Gesundheitssystem seiner Bevölkerung einen hohen Standard. Insgesamt befinden sich Gesundheits- und Krankenhausprojekte im Wert von ca. 1,06 Milliarden Euro in der Bauphase und von ca. 1,15 Milliarden Euro in der Planungsphase. Zu den größten Vorhaben gehört die Manazel Medical City in Abu Dhabi: Das imposante Medizinzentrum mit mehr als 600 Betten soll bis spätestens Ende 2024 fertiggestellt sein.

Digitalisierung und E-Health sind bereits in vielen Bereichen der Gesundheitswirtschaft etabliert. Dazu zählen unter anderem digitale Patientenakten und innovative KI-Anwendungen wie 3D-gedruckte Prothesen in Krankenhäusern. Durch den Ausbruch des Coronavirus wurden zudem sämtliche telemedizinische Dienste durch die Regierung kostenfrei zur Verfügung gestellt. Über die Initiative Doctor for Every Citizen erhalten zum Beispiel Bürger in Dubai rund um die Uhr kostenlose telemedizinische Konsultationen. Mit der Strategie „Innovation Healthcare (IH)“ will das Ministerium für Gesundheit und Prävention (MoHP) Digital Health weiter stark vorantreiben und setzt dabei vermehrt auf ausländische Unterstützung und internationale Kooperationen. Hier ergeben sich auch Chancen für deutsche Unternehmen. Abnehmer digitaler Gesundheitsprodukte reichen von Krankenhäusern über Praxen und Krankenkassen bis hin zu Privatpersonen.

Das Angebot lokal hergestellter Medizintechnik ist in den VAE gering, da der Markt überwiegend durch Importe gedeckt wird. Deutschland gehört hinter den USA zu den führenden Lieferanten: 2019 wurden medizinische Produkte und Geräte „made in Germany“ im Wert ca. 87 Millionen Euro importiert. Für die Vermarktung muss eine Zulassung beim Ministry of Health beantragt werden. Das Ministerium hat Zulassungsrichtlinien erlassen, die sich im Wesentlichen an der EU-Medizinprodukteverordnung und an den Vorschriften der US Food and Drug Administration (FDA) orientieren. Entscheidend für einen erfolgreichen Absatz sind nicht zuletzt die Kenntnisse und Fähigkeiten eines lokalen Vertreters vor Ort, von dem die Kunden unter anderem einen erstklassigen After-Sales-Service erwarten.



Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie