Januar 22, 2021
Export Asien

Wachsender Bedarf an Medizintechnik und Medikamenten

Die Philippinen gelten als eines der am schwersten von Covid-19 betroffenen Länder in ganz Asien. Sowohl auf dem Medizintechnik- als auch auf dem Pharmamarkt stehen die Zeichen jedoch auf Wachstum. Auch deutsche Anbieter können von neuen Geschäftsmöglichkeiten profitieren.

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Die Corona-Krise hat die Defizite des philippinischen Gesundheitssystems und insbesondere der Krankenhausinfrastruktur nochmals deutlich aufgezeigt: Für insgesamt mehr als 100 Millionen Einwohner stehen auf dem Archipel nach wie vor lediglich 858 private und 442 öffentliche Krankenhäuser zur Verfügung.

Um das Gesundheitssystem besser für die Bekämpfung der Pandemie zu wappnen, hat die Weltbank dem Inselstaat einen Kredit in Höhe von 100 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt. Doch nicht nur die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie, sondern auch eine wachsende Mittelschicht sowie eine stetige Zunahme an Zivilisationskrankheiten lassen den Bedarf an medizinischer Versorgung seit Jahren immer weiter ansteigen. Deshalb sollen mit den Mitteln der Weltbank unter anderem auch Laborkapazitäten ausgeweitet und krankheitsübergreifende neue medizinische Geräte angeschafft werden.

Da die lokale Produktion nur wenige medizinische Verbrauchsgüter und Krankenhausmöbel umfasst, ist das Land in hohem Maße auf Importe angewiesen. Derzeit werden nahezu 100 Prozent der hochwertigen medizinischen Ausrüstung aus dem Ausland eingeführt. Insgesamt wurden 2019 Medizinprodukte im Wert von 458 Millionen US-Dollar importiert. Das entspricht einem Anstieg von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Deutschland zählt neben China, den USA, Singapur, und Japan zu den wichtigsten fünf Lieferländern: Die Importe „Made in Germany“ legten im Vergleich zu 2018 um mehr als zehn Prozent zu und beliefen sich auf einen Warenwert von 54 Millionen US-Dollar.

In Zukunft sollen vor allem neue Trends im Gesundheitssektor, eine stärkere Nutzung digitaler medizinischer Anwendungen sowie ein wachsender Medizintourismus attraktive Geschäftsfelder für ausländische Anbieter eröffnen. Darüber hinaus bietet auch der philippinische Pharmamarkt mittelfristig gute Aussichten für exportorientierte Unternehmen: Experten gehen davon aus, dass das starke Bevölkerungswachstum und eine hohe wirtschaftliche Dynamik die Nachfrage nach Arzneimitteln spätestens ab 2022 deutlich antreiben werden. Dadurch werden auch Niederlassungen vor Ort zunehmend attraktiver. Bereits jetzt sind auf den Philippinen viele renommierte deutsche Pharmaunternehmen und Firmen aus der Medizintechnikbranche aktiv.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie / CC BY-ND 3.0 DE