Februar 18, 2020
Branche

50 Millionen Euro für innovative Projekte im Gesundheitsbereich

Insgesamt 50 Millionen Euro stellt das Land für die Umsetzung von Projekten aus dem Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg für dieses und nächstes Jahr bereit. „Mit dem Forum vernetzen wir die Bereiche Gesundheitsforschung, -wirtschaft und -versorgung miteinander, schaffen Dialog und Austausch über Ressortgrenzen hinweg und fördern innovative Projekte, die aus der gemeinsamen Arbeit der vergangenen Monate entstanden sind“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

© Staatsministerium Baden-Württemberg

Forum Gesundheitsstandort bricht Ressort-Denken auf und vernetzt Akteure
Seit dem Sommer 2018 haben sich inzwischen mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, Forschungsinstituten und Universitäten sowie Pharma- und Medizintechnikfirmen im Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg zusammengeschlossen. Gemeinsames Ziel ist es, Silo-Denken aufzubrechen und Innovationen sowohl zum Nutzen von Patientinnen und Patienten als auch zur Weiterentwicklung von Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern.

Die Teilnehmenden haben sich dabei einem der drei Themenblöcke Wissenschaft, Wirtschaft und Versorgung angeschlossen und arbeiten in entsprechenden Arbeitsgruppen und Gremien mit. Für die Koordination der Themenblöcke zeichnet wiederum das thematisch federführende Landesministerium verantwortlich: das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) für das Thema Wissenschaft, das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau (WM) für das Thema Wirtschaft und das Ministerium für Soziales und Integration (SM) für das Thema Versorgung. Die Gesamtkoordinierung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg erfolgt durch das Staatsministerium.

Strategischer Dialog lohnt sich
„Dass sich der strategische Dialog lohnt, zeigen Zahl und Qualität der nach einem Aufruf eingereichten Projekte“, so Ministerpräsident Kretschmann. Die beteiligten Ministerien konnten aus rund 150 eingereichten Skizzen insgesamt 42 innovative Initiativen auswählen, die nun aufgefordert werden, einen Förderantrag zu stellen. Dabei verteilen sich die 50 Millionen Euro, die für die Jahre 2020 und 2021 bereitgestellt werden, nahezu gleichmäßig auf die drei Themenbereiche. „Bei der Auswahl der Projekte war es uns wichtig, dass diese interdisziplinär angelegt sind, ihr Nutzen bei den Patientinnen und Patienten ankommt und sie neue Ansätze aus Forschung und Behandlung verfolgen“, sagte der Ministerpräsident. Somit spiegle die Auswahl der Initiativen eindrücklich die Leistungs- und Innovationsfähigkeit des Gesundheitsstandorts Baden-Württemberg wider. Die Projekte reichen von personalisierter Krebsbehandlung über die Bekämpfung multiresistenter Keime in Krankenhäusern bis hin zu neuen Ansätzen im Pflegebereich.

Projektbeispiele, die zur Förderung vorgesehen sind:

Aus dem Bereich des Wissenschaftsministeriums:
- Initiative Patientensicherheit Baden-Württemberg: Keine Chance für multiresistente Krankenhauskeim
- Der kognitive medizinische Assistent (KoMed) – Klinische Entscheidungsunterstützung durch künstliche Intelligenz auf höchster Datenqualität

„Die Zukunft des Gesundheitsstandorts BW hängt ganz wesentlich an unserer Fähigkeit zur Innovation“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. „Unsere Hochschulen, Wissenschaftseinrichtungen und Uniklinika leisten hier auf ganz verschiedenen Feldern einen entscheidenden Beitrag. Ich erwarte mir spannende Ergebnisse von den jetzt startenden Projekten“.

Aus dem Bereich des Wirtschaftsministeriums:
- Prädiktive Diagnostik von Krankheiten für die Personalisierte Medizin
- KoAktiv: Neue Gesundheitsdienstleistungen in Kooperation zwischen Wirtschaft und Sozialwirtschaft – Komplexe Dienstleistungssysteme und Smart Services zur     Vereinbarkeit von Beruf und Pflege oder Betreuung

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut: „Neben unseren Leitbranchen Maschinenbau und Automobilindustrie entwickelt sich die Gesundheitswirtschaft immer mehr zu einem entscheidenden Wachstumstreiber und Jobmotor. Die Gesundheitswirtschaft hat das Potenzial, zu einer Leitökonomie des 21. Jahrhunderts zu werden. Um im weltweiten Wett-bewerb langfristig mithalten zu können, muss es uns gelingen, Forschungsergebnisse noch schneller in Produkte und Dienstleistungen umzuwandeln. Darauf konzentriert sich mein Ministerium im Rahmen des Forums. Big-Data, Künstliche Intelligenz und Personalisierte Medizin bieten hier große Chancen. Mit den geplanten 13 Projekten, die mein Haus mit Mitteln in Höhe von 17,8 Millionen Euro fördern will, werden wir diese Schlüsseltechnologien maßgeblich voranbringen.“

Aus dem Bereich des Sozialministeriums:
- ZPM-Netzwerk Baden-Württemberg – Ausbildung einer regionalen Versorgungsstruktur der Personalisierten Medizin in Baden-Württemberg
- Klinische Informationsstelle Seltene Erkrankungen – KLINSE

„Mit diesen Projekten gehen wir wichtige Schritte in der Behandlung schwerstkranker Menschen. Schon jetzt ist Baden-Württemberg im Bereich der Personalisierten Medizin bundesweit Vorreiter – diese Position bauen wir konsequent aus“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha. „Es zeigt sich, dass wir mit dem Forum Gesundheitsstandort bedeutende Synergien schaffen und neue Verbindungen knüpfen können. Unsere Partner im Gesundheitswesen, mit denen wir sehr erfolgreich Versorgung ‚made in Baden-Württemberg‘ gestalten, stehen erstmals in einem intensiven Dialog mit unserer Gesundheitswirtschaft. Das bringt neue Impulse und wird die medizinische Versorgung der Menschen im Land weiter verbessern.“

 

Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg / Forum Gesundheitsstandort BW